Gedanken und das Heute
Vielleicht geht es nur mir so, aber die Welt scheint sich
mehr und mehr um sein eigenes Ego zu drehen. Virtuelle Plattformen bieten Platz
und Möglichkeit sich frei auszudrücken, zu bewerten und bewerten zu lassen und
sich über jedes Thema auskotzen zu können, ohne Grenzen versteht sich. Das Ich
steht im Vordergrund; Sehe ich auf dem Foto gut genug aus? Habe ich den
richtigen Filter benutzt? Wieso bekomme ich keinen Match bei Tinder? Für mich
unbegreifliche Fragen, die für viele Menschen etwas bedeuten. Ist es nicht
manchmal erschreckend zu sehen, wie manche Menschen vor einem verdummen? Den
Selfie Stick ausgepackt, ein Duckface aufsetzen und danach mit einem Vintage
Filter die kleinen Makel im Gesicht retuschieren, um dann letztendlich seine
Follower bei Instagram und Co. ihren Drang nach Updates befriedigen. So etwas
macht Arbeit und viele tun das als ihren Job. Fotos für ihre Follower schießen
und hochladen. Instagram Models und Celebrities… Heutzutage sind Youtuber,
Blogger und Veggie-Hipster beliebt, aber zu Recht? Immerhin verdienen sie ihr
Geld mit Klicks und Aufrufen ihrer Seite und steigenden Followern, also uns,
die sich so etwas ansehen wollen. Ist das gerecht? Diese heuchlerische
Selbstdarbietung spitzt sich bei Dating-Apps zu, indem man Bilder von anderen
bewertet und anhand des Gesichts entscheidet, sich mit der Person zu treffen
oder nicht. Ziemlich oberflächlich und ziemlich schnell, man kann in Sekunden
mehrere potentielle Kandidaten aus der Nähe treffen, ob daraus etwas wird, weiß
man nie. Ich sehne mich nach den alten Zeiten um, wo man mehr auf innere Werte
und persönlichen Kontakt wertgelegt hat. Aber irgendwo gibt es ja auch positive
Veränderungen; Nerds und Superhelden Unterwäsche sind beliebter, denn je. Dann muss man sich beim nächsten Date keine
unnötigen Gedanken machen, was der Gegenüber von der Unterwäsche hält. Denn: Es
gibt ja Wichtigeres! ;)